Der Durchmarsch der SG Bad Bocklet/Aschach ist perfekt

Mit dem 2:1-Sieg über den TSV Ostheim steigt die Elf von Jens Mammitzsch in die Kreisklasse auf. Warum Torjäger Jan Blasek freiwillig auf einen Startelf-Einsatz verzichtete.

SG Bad Bocklet/Aschach – TSV Ostheim/Rhön 2:1 (2:1). Tore: 1:0 Erick Henrichs (2.), 1:1 Marco Schultheis (26.), 2:1 Erick Henrichs (44.)

Jens Mammitzsch war nach dem Abpfiff erleichtert. Sehr erleichtert. „Ich kann es noch gar nicht glauben, was wir hier heute geschafft haben“, sagte der Spielertrainer der SG Bad Bocklet/Aschach und schüttelte das vom Jubelbier getränkte Haar. Sein Team hatte in einem sehr intensiven Spiel vor 805 Zuschauern in Unterweißenbrunn den TSV Ostheim geschlagen und darf sich in der neuen Saison Kreisklassist nennen. Die A-Klasse war somit für Mammitzsch und Co. nach dem letztjährigen Aufstieg aus der B-Klasse nur eine Durchgangsstation.

Einige der Zuschauer aus dem Biedermeierbad hatten in der Vorbereitung auf das Spiel die Ostheimer als Favoriten für das Relegationsspiel ausgemacht, da diese über die komplette Saison lediglich 17 Gegentore in 24 Spielen kassiert und dabei 73 Treffer erzielt hatten. Zudem saß Toptorjäger Jan Blasek zu Beginn nur auf der Ersatzbank. „Jan war diese Woche erkältet und wollte den fitteren Spielern den Vortritt geben“, so Mammitzsch, der zudem komplett auf den gesundheitlich angeschlagenen Luis Sandwall verzichten musste. Doch diese Zuschauer dürften sich bereits nach wenigen Spielsekunden die Augen gerieben haben, als der wieselflinke Salieu Bah durchmarschierte und wunderschön auf Erick Heinrichs zur Blitzführung auflegte.

Der schnelle Rückstand beeindruckt die Ostheimer nicht

Die von Rainer Graumann trainierten Ostheimer zeigten sich von der frühen Führung jedoch nicht sonderlich beeindruckt und setzten die Abwehrkette der SG nachfolgend unter Druck. Vor allem der agile TSV-Angreifer Marco Schultheis sorgte immer wieder für Verwirrung. Besonders spektakulär war sein Fallrückzieher (15.), den SG-Keeper Markus Werner gemeinschaftlich mit seinen Vorderleuten von der Linie kratzte. Nur wenig später nutzte Schultheis dann nach einem schön über die Abwehr gehobenen Ball die Unaufmerksamkeit und glich aus, was die lautstarken und zumeist in Grün gekleideten Ostheimer Fans zur Höchstform auflaufen ließ.

Bezirksliga-Schiedsrichter Stefan Orff vom VfL/Sprf. Bad Neustadt hatte nachfolgend ordentlich zu tun, behielt aber zu jeder Zeit die Ruhe. Als die Ostheimer Abwehr offensichtlich schon mit dem Kopf in der Halbzeitpause war, zog Erick Heinrichs aus 20 Metern volley ab und überrumpelte damit nicht nur Keeper Lukas Heinrich, als der Ball zum – in dieser Phase des Spiels doch etwas überraschenden – 2:1 einschlug.

Viele Chancen bleiben ungenutzt

Auch nach dem Seitenwechsel konnte keinem Team eine deutliche Überlegenheit attestiert werden, denn sowohl die Ostheimer (durch David Bohne) als auch Bocklet/Aschach ließen beste Chancen liegen. So verfehlte ein direkter Freistoß des kurz vorher eingewechselten Jan Blasek nur knapp sein Ziel. Beinahe wäre es in der Schlussminute für die SG auch noch einmal brenzlig geworden, doch Jakob Lorz klärte mit einer spektakulären Grätsche im Strafraum gerade noch rechtzeitig vorm Ostheimer Markus Landgraf.

Als Schiedsrichter Orf um 19.52 Uhr dieses spannende Spiel abpfiff, durften endlich die zahlreichen Fans der SG Bad Bocklet/Aschach den Platz stürmen und den Aufstieg am Vatertag feiern. „Ich bin froh, dass wir das gleich im ersten Spiel geschafft haben“, so Mammitzsch immer noch vollkommen mitgenommen von der Partie. „So kann ich in aller Ruhe in den Urlaub fahren und muss nichts stornieren“.

Für die Bad Bockleter und Aschacher, die in der Corona-Saison zuvor noch B-Klasse spielten, dort als Meister aufstiegen, ist der Durchmarsch damit perfekt. Die Ostheimer bekommen derweil in einem weiteren Relegationsspiel eine zweite Chance auf den Aufstieg.

Bad Bocklet/Aschach: Werner – Kiesel, Markard, N. Blasek, Kirchner, Schmid, Heinrichs, Weingart, Bah, Kubyschta, Birak; eingewechselt: J. Blasek, Götz. Lorz.

Quelle: Infranken vom 26.05.2022